Bildsprache und Fotodesign

Lehrveranstaltung 224453 Bildsprache & Fotodesign, Sommersemester 2025
Dozent:innen:
Prof. Gabriele Kille, Thomas Weccard, Kristof Lange, Jörg Rohrbacher
Ungewöhnliche Fotostrecken – überraschend, mutig und experimentell interpretiert. Von Studierenden des Studiengangs Werbung und Marktkommunikation wurde ein Zitat aus dem Roman „Die Einladung“ von Sebastian Fitzek neu interpretiert und fotografisch in einer Bilderserie umgesetzt.

Interpretation eines Zitats aus „Die Einladung“
Ziel der Fotoreihe war es, die Stimmung eines spannungsgeladenen Moments visuell einzufangen – nicht, ihn eins zu eins nachzuerzählen. Der Fokus lag daher auf Atmosphäre und Gefühlen statt auf einer linearen Handlung.
Inspiriert vom Buchzitat entstand eine visuelle Erzählung, die mit Licht und Dunkelheit, Kälte und künstlicher Beleuchtung, Leere und Bedrohung arbeitet. Die gewählte Location, eine Tankstelle bei Nacht, bot mit ihren harten Lichtquellen, dunklen Ecken und der leicht surrealen Szenerie den perfekten Rahmen für eine mysteriöse Bildsprache.

Verschiedene Kameraperspektiven und gezielte Unschärfen erzeugen ein beunruhigendes Gefühl – eine Mischung aus Kontrolle und Kontrollverlust, Spannung und Unsicherheit. Die Serie will genau dieses Unbehagen einfangen: ein diffuses, schwer greifbares Gefühl der Bedrohung.
Der dramaturgische Aufbau der Reihe folgt keiner klassischen Handlung, sondern arbeitet mit einem langsamen Spannungsaufbau. Die ersten Bilder zeigen ausschließlich die Umgebung – leere Straßen, Neonlicht, die verlassene Tankstelle. Diese bewusste Leere erzeugt Erwartung und Nervosität.

Erst nach und nach treten Personen ins Bild: Marla betritt die Szenerie. Sie wurde an diesen Ort bestellt, ohne zu wissen, warum. Die Kamera beobachtet sie aus der Distanz, fast wie aus einer Überwachungsperspektive.
Der zentrale Moment: Sie hört ein Handy klingeln. Doch das Geräusch kommt nicht nur aus ihrem eigenen Gerät, sie hört es auch ganz in ihrer Nähe. Das lässt nur einen Schluss zu: das klingelnde Handy liegt direkt hinter ihr. Sie ist nicht allein.

Dieser Moment des Schocks ist der emotionale Höhepunkt der Reihe. Danach bleibt die Geschichte offen. Ob sie sich umdreht, wer hinter ihr steht, was passiert – all das bleibt der Fantasie der Betrachtenden überlassen. Die Fotografie ersetzt den Text nicht, sondern vertieft seine Wirkung, indem sie den inneren Spannungsbogen visuell nachfühlbar macht.
Studentisches Team:
Mehdi Akkamis, Jana Posedi, Alicia Moll, Noa Dimitriadis